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Wunsch nach mehr Pragmatismus in der Klimapolitik

Geschrieben von: Joachim Braun Donnerstag, den 26. März 2020 um 20:53 Uhr

Bürgerenpfang der CDU Pfinztal zum Thema Verbrennungsmotor und Klimaschutz

Der Gastredner Thomas Koch, Professor am KIT, will bei sensiblen Themen wie Klimaschutz, CO2-Reduktion, Auto und Mobilität der Zukunft oder regenerative Energien den Wissenschaften mehr Gehör verleihen. Ein aufmerksames Publikum, das sich gegenüber Kochs Thesen sehr aufgeschlossen zeigte, fand der Wissenschaftler und Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am KIT beim Bürgerempfang des Pfinztaler CDU-Gemeindeverbandes.

„Was kann der Verbrennungsmotor für den Klimaschutz leisten?“, lautete die thematische Vorgabe des Abends. Weniger Aktionismus und mehr Pragmatismus – insbesondere bei der Diskussion um den Verbrennungsmotor – wünschte sich Frank Hörter, Vorsitzender des CDU Gemeindeverbandes. Viele Projekte im Umweltbereich seien nicht zu Ende gedacht und ohnedies nicht nachhaltig, so Hörter. Auf Forschung und die Anwendung von Innovationen, keineswegs aber auf Verbote setze ihre Partei, sagte die CDU-Landtagsabgeordnete Christine Neumann-Martin. Es gehe um die wirksame Einsparung von CO2, aber auch um die Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und unserer Wettbewerbsfähigkeit, die Akzeptanz der Bevölkerung und die Balance von sozialem Frieden, Wohlstand und Arbeitsplätzen, so Neumann-Martin.

Eine deutliche Diskrepanz zwischen dem, was die Politik (gerade in Deutschland) vorgibt, und dem, wie es tatsächlich aussieht und sich entwickelt, sieht Koch. In vielen Fällen seien Physik und Gesetzgebung nicht im Einklang. Stichwort Energie: „Wir tun so, als ob wir übermorgen regenerativ unterwegs sind.“ Mitnichten. Über Jahre, wenn nicht sogar über Jahrzehnte, wäre Deutschland auf (regenerative) Energieimporte angewiesen.

Stichwort Elektromobilität: Im Jahr 2040 und darüber hinaus werde mit mindestens 80 Prozent der überwiegende Bestand der deutschlandweiten Fahrzeugflotte mit Verbrennungsmotoren ausgerüstet sein – „und zwar vollkommen unabhängig von den politischen Entscheidungen der nächsten Jahre“. Überhaupt wirft Koch der Politik unabhängig vom Parteibuch viel zu einseitige Entscheidungen vor. Vieles, ja fast schon alles auf batteriebetriebene Autos zu konzentrieren, darin die alleinige Lösung zu sehnen, hält er für falsch und fatal. „Was wir endlich brauchen, ist eine ganzheitliche Betrachtung der Ökobilanz.“ Es sei, so Koch sinngemäß, nicht zielführend, immer nur einzelne Aspekte zu betrachten und dann darauf zu reagieren. Unter anderem gesellschaftliche Aspekte – „nicht jeder kann sich einen Tesla leisten“ –, europaweite Abstimmungen, Energieeffizienz, volkswirtschaftliche Gesichtspunkte, Verfügbarkeit benötigter Rohstoffe und der daraus gewonnenen Energie hält er mit für entscheidende Kriterien „für die Entwicklung einer Mobilitätsstrategie der Zukunft“.Es müsse ein Mix aus vielen technischen Lösungen sein. Ganz entscheidend sei zudem eine verlässliche Gesetzgebung, die Rechtssicherheit für langfristige innovative Investitionen schaffe.



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